Wie schon im gerade beschriebenen Beispiel erwähnt, gliedert sich ein Reaktor wiederum in eine oder mehrere Phasen. Die Reaktionen eines Reaktors werden ebenenweise durchgeführt, wobei für jede Reaktionsebene eines Reaktors je eine Ebene aller Phasen des Reaktors vorgenommen wird. Bei diesen Reaktionen kann es sich sowohl um Reaktionen innerhalb einer Phase, wie auch um Phasenübergänge und Phasentransferreaktionen handeln. Für die Konzentrationsberechnung der einzelnen Substanzen können verschiedene kinetische Modelle verwendet werden. Dieses Modell bezieht sich auf alle Reaktionen und Phasen eines Reaktors.
Für die einzelnen Reaktionen selbst wird zunächst die Anwendbarkeit überprüft und nach der Reaktion abhängig von physikochemischen Parametern der Edukte und/oder der Produkte sowie Umgebungseinflüssen und der Entstehungsgeschichte der Produkte ein Reaktivitätswert berechnet. Diese Reaktivität wird dann in der kinetischen Evaluation verwendet.
Für die Tcl-Regeln gibt es darüber hinaus noch zwei weitere Möglichkeiten. So können in einem Tcl-File mehrere Regelfunktionen verschiedenen Namens enthalten sein, wobei eine selektiert werden kann. Möchte man später auf eine andere Sprache für die Regeln - aus welchen Gründen auch immer - umsteigen, muß nur ein neues Interface zur C++-Regelschnittstelle geschrieben werden.
-i
angegeben. Soll zusätzlich das Format, in dem EROS7 die Eingabedatei erwartet, vom Standardwert (ctx-Datei, siehe
unten) auf MO-orientierte Kodierung umgestellt werden, kann dies mit -fr=mo
geschehen.Option Default-Wert Werte -iinput_file keiner Dateiname (in) -fr=format ctx ctx bzw. mo
-r
nicht angegeben, werden die dazugebundenen, compilierten C++-Regeln aufgerufen. Ist der Tcl-Interpreter zu EROS7 gebunden worden, können auch die
compilierten Tcl-Regeln (compiled_tcl
) und Tcl-Regeln, die in einer Datei stehen und dann interpretiert werden, selektiert werden. Um die Regeln aus einer Tcl-Regeldatei zu laden, wird für die Regeln der entsprechende Dateiname angegeben.
Optional kann bei den Tcl-Regeln nach dem Namen der Regeldatei bzw. compiled_tcl
auch noch durch eine Doppelpunkt abgetrennt der Name der Regelprozedur angegeben werden (z.B. f
, siehe unten). Standardmäßig heißt sie
Tcl_rule
.Option Default-Wert Werte -r[debug:]rules[:f] compiled_c++ RegeldateiDurch die Angabe
-rshow
gibt EROS7 die Namen aller zusätzlich eingebauten Regeln aus und beendet den Programmlauf ohne Reaktionen zu generieren. Wird bei Tcl-Regeln debug:
vor den Namen der Regeln gestellt, wartet der Tcl-Interpreter
nach jedem der unzähligen Aufrufe der Regelfunktion auf eine Benutzereingabe. Diese Möglichkeit ist zur Fehlersuche gedacht.-levels
. Option Default-Wert Werte -levels=1 1 1, 2, 3, ... -e2 32767 1, 2, 3, -Vpi:3.14,num#7 keiner siehe TextDie beiden anderen hier aufgeführten Aufrufparameter sind für den versierten Benutzer, der zugleich sehr gute Kenntnisse über die verwendeten Regeln besitzt. Die Phasen der Regeln sind von 1 bis n durchnumeriert. Mit der Option
-e
kann die Nummer der Phase angegeben werden, die als letzte Reaktionen generiert. Angenommen in den Regeln seien fünf Phasen definiert, die alle Reaktionen erzeugen, könnten durch die Option -e3
die Phasen vier und fünf von der Reaktionsgenerierung
ausgenommen werden.
Mit der Option -V
können, jeweils durch ein Komma getrennt, mehrere Variablen erzeugt werden, die an die Regeln übergeben werden. Diese können darauf reagieren, müssen aber nicht. Als erstes wird immer der Name, unter dem diese
Variable an die Regeln übergeben werden soll, angegeben, der ein Separator folgt. Dieser trennt nicht nur den Wert vom Namen, sondern gibt auch an, um welchen Datentyp es sich handelt. #
steht für int, :
für double und
$ für const char*.
-trace
) erhöht, erhält man zusätzliche Informationen über
alle Bereiche von EROS7, inklusive der Regeln. Da so eine große Menge an Daten anfallen kann, ist es möglich diese in eine Datei umzulenken (-tout
).Option Default-Wert Werte -trace=1 0 0, 1, 2, ... -tout=trace_file stdout Dateiname (out)
-o
, -s
oder -ms
. Da bei der Verwendung von EROS7 als Schnittstelle keine der Dateien geschrieben werden soll, ein vorgegebener Wert durch die Angabe der Option mit einem Wert zwar geändert, aber nicht gelöscht werden kann, wurde dies so gemacht.
Option Default-Wert Werte -oreaction_file keiner Dateiname (out) -sstructur_file keiner Dateiname (out) -sort=modus p p, c oder n -p1 siehe Text 1, 2, 3, ... -ms=spectra_file keiner Dateiname (out) -fw=format ctx ctx bzw. moDie Option
-o
gibt den Namen der Datei an, in die die Reaktionen geschrieben werden. Sollen auch die Strukturen einer bestimmten Phase ausgegeben werden, kann dies mit -s
aktiviert werden. Standardmäßig ist dies die in den
Regeln angegebene output_phase
. Möchte man jedoch die Aggregate einer anderen Phase, kann man dies durch -p
selektieren. Die Reihenfolge, in der die Strukturen in die Datei geschrieben werden, richtet sich normalerweise nach der
Persistenz, wobei mit dem größten Wert begonnen wird. Durch -sort
kann dies auf fallende Konzentration (c
) oder numerisch aufsteigend (n
) geändert werden.
Die Option -ms
initiiert, daß aus den Endkonzentrationen, Ladungen und Strukturen der Phase ein Massenspektrum berechnet wird, das zusammen mit den Strukturen der Ausgangsverbindungen in die angegebene Datei geschrieben wird.
Schließlich kann noch das Format, in dem die Strukturen in die verschiedenen Dateien geschrieben werden, mit -fr
bestimmt werden.
eros7 -imols.ctx -rregeln.tcl -levels=5 -orxs.ctx -sstr.ctx
mols.ctx
Datei mit den Ausgangsverbindungen
rxs.ctx
Datei, in die die Reaktionen geschrieben werden
str.ctx
Datei, in die die Strukturen der Ausgabephase geschrieben werden
Dieses Beispiel stellt den Standardfall für den Aufruf von EROS7 dar.